Standesamtliche Trauung: Tipps zu Vorbereitung und Ablauf
Mit Ihrer Verlobung haben Sie den ersten Schritt in Richtung Ehe getan und mit der standesamtlichen Trauung werden Sie offiziell zu Mann und Frau. Die Trauung – egal ob im kleinen oder großen Rahmen – ist ein bedeutender Tag im Leben einer jeden Braut und bedarf einiger Vorbereitung. Mit frühzeitiger Planung und einigen Tipps für das Standesamt kann jede Braut Ihrem großen Tag jedoch entspannt und voller Vorfreude entgegensehen.
- Die Trauung beim Standesamt anmelden
- Welche Dokumente müssen vorgelegt werden?
- Welche Kosten entstehen?
- Wie viele Gäste werden eingeladen?
- Mit oder ohne Trauzeugen heiraten?
- Dresscode im Standesamt
- Wie läuft die standesamtliche Trauung ab?
- Feierlichkeiten nach der Zeremonie
Trauung beim Standesamt anmelden
Haben Sie ihren Hochzeitstermin geplant, können Sie die Anmeldung beim Standesamt frühestens sechs Monate vor ihrem Wunschtermin einreichen. Dies tun Sie bei dem Standesamt, an dem Sie ihren offiziellen Haupt- oder Nebenwohnsitz angemeldet haben. Normalerweise wird die Eheschließung dort auch durchgeführt, es ist jedoch auf Antrag möglich, die Trauung in einem anderen Standesamt innerhalb Deutschlands zu begehen. In diesem Fall melden Sie sich trotzdem beim örtlichen Amt an, welches die Unterlagen dann zur entsprechenden Stelle weiterleiten wird. Hierfür können allerdings zusätzliche Kosten entstehen.
Planen Sie für den ersten Termin beim Standesamt ca. 30 – 40 Minuten ein. Grundsätzlich sollten beide Partner anwesend sein. Ist dies nicht möglich, kann auch ein Partner alleine die Anmeldung durchführen. In diesem Fall muss jedoch eine gültige Vollmacht des jeweils Anderen vorliegen. Die Ausstellung einer Vollmacht ist allerdings nicht möglich, wenn ein Partner
- eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzt
- im Ausland geboren oder geschieden wurde
- adoptiert wurde
- bereits mehrfach verheiratet war
Tipp: Bei einigen Standesämtern können Sie sich bereits im Voraus telefonisch erkundigen, ob Ihr Wunschtermin noch verfügbar ist. So können Sie den Termin bereits vor der Anmeldung reservieren.
Welche Dokumente müssen vorgelegt werden?
Sind Sie verlobt, volljährig, haben keine Kinder, sind gebürtige Deutsche und noch nicht geschieden? In diesem Fall benötigen Sie:
- Einen gültigen Personalausweis oder Reisepass
- Einen Auszug oder eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister, welche Sie beim Standesamt Ihres Geburtsortes erhalten (liegt der Geburtsort im Ausland, benötigen Sie eine offizielle Übersetzung dessen).
- Meldebescheinigung für denjenigen, der seinen Wohnsitz nicht am Ort des Standesamtes hat.
- Bescheinigung über den akademischen Grad, falls dieser in der Heiratsurkunde genannt werden soll.
Waren Sie bereits verheiratet, benötigen Sie zusätzlich ihre Geburtsurkunde und die Auflösungsbescheinigung ihrer vorhergegangenen Ehe. Diese können Sie entweder in Form des Auflösungsvermerks aus dem Familienbuch oder der Hochzeitsurkunde vorweisen. Haben Sie Kinder, müssen eine Geburtsurkunde und eine offizielle Anerkennung der Vaterschaft vorliegen.
Sonderfälle:
- Ist einer der Partner minderjährig, kann die Ehe nur mit einer gültigen Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten geschlossen werden.
- Ist einer der Partner verwitwet, muss eine Sterbeurkunde mit eingereicht werden.
- Für minderjährige, nicht-gemeinsame Kinder, die nicht aus einer vorhergegangenen Ehe stammen, muss ein Nachweis über das Sorgerecht erbracht werden.
- Möchten Sie im Ausland heiraten, erkundigen Sie sich bei Ihrem Standesamt über nötige Dokumente und eventuelle Einschränkungen.
Nachdem Sie alle notwendigen Dokumente vorgebracht haben, wird das Standesamt ihren Antrag bearbeiten und eventuelle Ausschlusskriterien prüfen – ein solches liegt zum Beispiel vor, wenn sich einer der Partner noch in einer anderen Ehe befindet.
Welche Kosten entstehen für die standesamtliche Trauung?
Die Kosten für die Trauung richten sich nach den persönlichen Gegebenheiten. Sind beide Partner ledig und besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft, liegen die Gebühren meist nur zwischen 50 und 100 Euro. Für Sonderfälle, die Anfertigung von Urkunden und spezielle Wünsche bezüglich des Ortes oder des Datums fallen weitere Kosten an. Folgende Posten werden berechnet:
- Prüfung der Ehefähigkeit (beide Partner mit deutscher Staatsangehörigkeit)
- Prüfung der Ehefähigkeit (unter Beachtung ausländischen Rechts)
- Beantragung eines Doppelnamens
- beglaubigte Auszüge aus Registern oder Familienbüchern
- Ehe-Urkunde und weitere urkundliche Dokumente
- Stammbuch (als „Sammlung“ ihrer Ehe-Dokumente)
- Termine außerhalb der Öffnungszeiten
- Trauung an besonderen Orten
Gerade in größeren Städten können Sie sich meist auf der Website des Standesamtes über die Kosten informieren und diese so im Vorfeld kalkulieren. Oft bieten die Standesämter Trauungen in Schlössern oder anderen öffentlichen Orten an. Bedenken Sie, dass die Mieten für solche Räumlichkeiten je nach Datum und Größe schnell zwischen 500 und 1.000 Euro liegen können.
Tipp: Bei einigen Ämtern können Sie nur bar bezahlen. Informieren Sie sich daher rechtzeitig über die Zahlungsmethoden.
Wie viele Gäste werden eingeladen?
Wir groß Sie die standesamtliche Trauung feiern möchten, hängt ganz von Ihnen ab. Viele Trauungen im örtlichen Standesamt werden nur mit den engsten Freunden und Familienmitgliedern begangen, was zum einen mit den begrenzten Räumlichkeiten zusammenhängt und zum anderen an der Tatsache liegt, dass eine kirchliche Hochzeit folgt. Möchten Sie Ihre Trauung im größeren Stil feiern, können Sie sich auf dem Standesamt über passende Locations informieren.
Mit oder ohne Trauzeugen heiraten?
Seit 1998 kann die standesamtliche Trauung in Deutschland auch ohne Trauzeugen durchgeführt werden. Wer nicht auf seine engsten Vertrauten verzichten möchte, dem steht es frei, Trauzeugen zu benennen, die dann offiziell als solche eingetragen werden und die Eheschließung mit ihrer Unterschrift besiegeln. Als Trauzeuge können Sie alle Familienmitglieder oder Freunde auswählen, die volljährig sind. Diese müssen sich am Tag der Trauung mit Personalausweis oder Reisepass ausweisen können.
Dresscode im Standesamt: Schlicht aber schick
Die Kleiderwahl für die standesamtliche Trauung sollte nicht zu pompös ausfallen, wenn später noch eine freie Trauung oder eine kirchliche Zeremonie folgt. Der Bräutigam sollte sich dennoch mit Hemd und Anzug präsentieren; ebenso wie die Trauzeugen. Die Braut hat bei der Wahl ihres Looks viele Gestaltungsmöglichkeiten. Sowohl kurze Kleider, als auch leuchtende Farben sind erlaubt, genauso beliebt sind jedoch klassische Kostüme oder ein schlichtes, aber schickes Ensemble aus Rock und Bluse.
Die Outfits von Braut und Bräutigam können von Stil und Farbe her aufeinander abgestimmt sein, um auch auf Fotos eine harmonische Einheit zu ergeben. Für die Gäste gilt: Schick, aber nicht overdressed. Oft reicht schon ein gehobenes Outfit, um bei einer standesamtlichen Trauung gut angezogen zu sein. Weibliche Gäste sollten sich bei der Wahl ihres Stylings eher zurückhalten, um der Braut nicht die Show zu stehlen.
- Tipp: Heiraten Sie nur standesamtlich oder haben zwischen Standesamt und der Zeremonie in der Kirche nur wenig Zeit, können Sie beim Outfit alle Register ziehen. Generell gibt es keine festen Regeln, sodass natürlich in Brautkleid und Smoking geheiratet werden kann.
Wie läuft die standesamtliche Trauung ab?
Bereits im Vorfeld können Sie mit ihrem Standesbeamten Wünsche bezüglich des Ablaufs der Zeremonie absprechen. So können zum Beispiel eigene Texte oder Musik eingebunden werden. Auch eine Ansprache der Trauzeugen oder Gesang sind möglich. Klären Sie all Ihre Wünsche und Vorstellungen bei Ihrem Termin auf dem Standesamt. Jeder Standesbeamte wird versuchen, die Zeremonie gemeinsam mit Ihnen zu gestalten.
Die eigentliche Trauung dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Beachten Sie jedoch sowohl als Brautpaar, als auch als Gast, dass Sie bereits einige Minuten vor dem Termin vor Ort sein sollten, um den wichtigen Moment genießen zu können.
So läuft die Zeremonie ab:
- Begrüßung des Paares und der Gäste
- Ansprache durch den Standesbeamten
- Feststellung der persönlichen Daten (Brautpaar und Trauzeugen)
- Bekanntgabe und Bescheinigung des Familiennamens
- Eheschließungsformel (hier können persönliche Worte miteingebracht werden)
- Tausch der Eheringe
- Kuss
- Unterschrift der Eheleute und Trauzeugen
- Verabschiedung
- Gratulationen und eventueller Empfang
Tipp: Romantische Lieder und Instrumentalstücke verzaubern Brautpaar und Gäste.
Feierlichkeiten nach der Zeremonie
Inwieweit Sie nach der Trauung noch mit Ihren Gästen feiern möchten, hängt ganz von Ihren persönlichen Vorstellungen ab. Um den feierlichen Anlass gemeinsam zu begehen, kann bereits im Standesamt ein kleiner Sektempfang geboten werden. Meist haben die Standesämter einen Vorraum oder ein kleines Nebenzimmer, in dem Sie mit Ihren Gästen anstoßen können. Klären Sie dies jedoch rechtzeitig ab. Je nachdem, wie viele Gäste geladen sind, können Sie sich selbst um die Verköstigung kümmern oder – gerade bei Trauungen im außergewöhnlichen Ambiente – ein professionelles Catering-Unternehmen beauftragen.
Wer es gemütlicher mag, kann das Beisammensein auch nach Hause verlegen und dort ein kleines Buffet mit Häppchen und Getränken anbieten. Auch ein gemeinsamer Café- oder Restaurantbesuch ist ein schöner Abschluss für den großen Tag.
Die wichtigsten Punkte während der Planung
- Anmeldung frühstens sechs Monate vor dem gewünschten Termin
- Alle notwendigen Dokumente je nach persönlicher Situation erfragen und rechtzeitig anfordern.
- Zeit für die Prüfung von Sonderfällen einplanen.
- Falls gewünscht, frühzeitig Räumlichkeiten und Catering buchen.
- Kosten für Location und Verpflegung kalkulieren.
- Wünsche zu Gestaltung und Ablauf der Zeremonie rechtzeitig absprechen.
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